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Bambus für ein asiatisches Flair im Garten

Der Bambus ist eine Pflanze mit vielen Gesichtern. Ob als Solitär oder als üppige Bambushecke – Bambus passt in jeden Garten.

Bambus ist aus Gärten und Parkanlagen nicht mehr wegzudenken. Ursprünglich in China und Japan, aber auch in Afrika und Australien beheimatet, hat der Bambus seinen Siegeszug angetreten. Das liegt zum einen an seinem Aussehen. Die unterschiedlichen Bambusarten überzeugen durch ihr vielschichtiges Erscheinungsbild. Das Farbspektrum reicht von einem satten Grün über hellgelbliche Pflanzen bis hin zu dunklen Bambusarten. Neben der Farbvielfalt ist Bambus auf kleinen und großen Grundstücken oder in öffentlichen Garten- und Parkanlagen vielseitig einsetzbar. Einzelne Bambuspflanzen an einem Teich erzeugen eine einmalige Atmosphäre. Ein Sichtschutz aus Bambus ist ganzjährig blickdicht und kleinere Bambusarten passen gut in Blumenbeete oder Steingärten. Bambus bringt ein ostasiatisches Flair in den Garten, ist einfach kultivierbar und ein Gewinn für jedes Grundstück.

Wie man Bambus richtig anpflanzt

Man schätzt, dass es weltweit mehr als 1.500 Bambusarten gibt. Jede dritte Bambussorte ist in China heimisch. Bambus wächst zudem in vielen Regionen dieser Erde. Um optimal und lang anhaltend zu gedeihen, benötigt der Bambus die richtige Kombination aus Schatten und Sonne, Niederschlag, Luftfeuchtigkeit und Wärme und Kälte. Mit etwas Vorbereitung vor der Pflanzung und mit regelmäßiger Pflege kann man Bambus im heimischen Garten langfristig kultivieren und seine Vorzüge nutzen. Die beste Pflanzzeit für Bambus ist das Frühjahr. Auch wenn ein Großteil der Sorten als Containerware ganzjährig verfügbar ist, garantieren die klimatischen Bedingungen ab Mitte März, dass die Pflanzen schnell anwachsen. Das feuchte Wetter im März und April und die noch moderaten Temperaturen sind dann wachstumsfördernd.

Generell gilt, dass vor allem junge Bambuspflanzen viel Feuchtigkeit benötigen. Aus diesem Grund eignet sich der Hochsommer eher weniger, um Bambus zu pflanzen. Ein Gießrand oder Gießkanal sind sinnvoll, um sicherzustellen, dass die Pflanzen im ersten Jahr nach ihrer Pflanzung zu jeder Zeit ausreichend Wasser erhalten. Erhält der Bambus zu wenig Wasser rollt er die Blätter ein oder das Blattwerk welkt. Auch im Herbst kann Bambus noch gut eingepflanzt werden. Ab Ende Oktober bis Anfang März sollte hingegen auf Neuanpflanzungen verzichtet werden. Die widrigen Wetterbedingungen und die feuchten und kalten Außenbedingungen sind wenig förderlich, dass die mitunter imposanten Pflanzen gut anwachsen. Wer Bambus im Winter als Containerware kauft, kann ihn zunächst als Kübelpflanze im Winterquartier überwintern lassen und im Frühjahr ins Freiland umpflanzen.

Ein gut vorbereiteter Boden ist ein Garant, dass der Bambus starke Wurzeln ausbildet. Bambus benötigt ein lockeres und durchlässiges Substrat. Besteht der Boden im Garten aus Lehm oder ist stark verdichtet, sollte er nach dem Auflockern mit Sand vermischt werden. Bambus ist wie viele andere Gewächse empfindlich gegen Staunässe. Ein Wall oder eine Drainage können helfen, die Pflanzen vor gestautem, nicht abfließendem Wasser zu schützen. Vor dem Pflanzen sollte der Bambus mit seinen Wurzeln in einen Wassereimer eingelegt werden. Im nächsten Schritt kann die Pflanze dann mittig in ein Pflanzloch eingelassen werden. Als Faustformel für die Pflanztiefe ist es sinnvoll, sich an der Größe des Pflanzcontainers zu orientieren, mit dem er geliefert wurde. Nach dem Pflanzen sollte der Boden eingeschlämmt werden.

Den Bambus richtig düngen und pflegen

Der Bambus gehört zu den sogenannten Starkzehrern. Als Starkzehrer bezeichnet man alle Pflanzen, die dem Boden viele Nitrate und Nährstoffe entziehen. Um den hohen Nährstoffbedarf der Pflanze zu befriedigen, kann man bereits bei der Pflanzung für eine erste Düngung sorgen. Rinderdung oder Spezialdünger für Gräser und Bambus kann direkt ins Pflanzloch gegeben werden. Auch in den Folgemonaten kann der Bambus fortlaufend mit nährstoffreichem Dünger versorgt werden. Durch diese Pflege wächst die Pflanze üppig und kann schnell als Sichtschutz dienen. Bambus und Rindenmulch passen hingegen nicht gut zusammen. Auch wenn Rindenmulch als sauberer Beetabschluss beliebt ist, hat er Nachteile.

Rindenmulch muss fortlaufend geharkt werden. Dies kann zu Beschädigungen der bodennahen Bambus-Wurzeln durch Hacken oder andere Gartengeräte führen. Außerdem entzieht Rindenmulch wertvollen Stickstoff aus dem Boden, der dem Bambus zum weiteren Wachstum fehlt. Es ist ausreichend, Bambus in einen aufgelockerten und humosen Mutterboden zu pflanzen. Neben genügend Nährstoffen benötigt der Bambus vor allem viel Feuchtigkeit. In den ostasiatischen Herkunftsländern der meisten Bambusarten herrschen eine hohe Luftfeuchtigkeit und insgesamt ein feuchtes Klima. Im Garten muss daher ebenfalls auf ausreichend Feuchtigkeit geachtet werden. Ein Indiz für eine zu trockene Pflanze ist das Einrollen der Blätter. Der Bambus möchte durch dieses Vorgehen die Verdunstungsfläche verringern und zeigt gleichzeitig an, dass er Wasser benötigt. Dies gilt sowohl im Sommer wie im Winter.

Neben einer ausreichenden Versorgung mit Wasser sollte auch auf die richtige Gießzeit geachtet werden. Die meisten Pflanzen tolerieren das Gießen zur Mittagszeit nicht. Das gilt auch für den Bambus, der in dieser Tageszeit viel Wasser durch die direkte Verdunstungskraft der Sonne verlieren würde. Empfehlenswert ist das Gießen früh am Morgen oder spät am Abend. Die Pflanze kann die Feuchtigkeit in dieser Zeit gut aufnehmen und speichern. Beim Gießen muss darauf geachtet werden, dass keine Staunässe entsteht. Dies gilt vor allem für Bambus der als Kübelpflanze kultiviert wird. Er sollte einerseits ständig feucht gehalten werden, da er im Kübel einen hohen Wasserverbrauch hat. Andererseits würde Staunässe die Pflanze schnell schädigen.

Den Bambus schonend schneiden und gegen Schädlinge schützen

Wie die meisten anderen Pflanzen sollte auch der Bambus regelmäßig in Form geschnitten werden. Als Riesengras eignet sich Bambus als Heckenpflanze ebenso wie als Sichtschutz oder Solitärpflanze. Beim Formschnitt werden zunächst unansehnliche Halme und Triebe entfernt. Im ersten Jahr nach dem Pflanzen sollte der Bambus nicht zu radikal zurückgeschnitten werden. In den Folgejahren kann man die Pflanzen vor allem dann schneiden, wenn er außer Form geraten ist oder dichter und kompakter wachsen soll. Wichtig ist, den Bambushalm oberhalb der Verdickung, die auch als Internodie bezeichnet wird, abzuschneiden. Durch dieses Vorgehen vermeidet man, dass die abgeschnittenen Halme nach unten austrocknen. Einige Gärtner empfehlen, Bambus bei abnehmendem Mond zu beschneiden.

Sie argumentieren, dass die Pflanzensäfte, ebenso wie das Wasser in den Ozeanen in dieser Mondphase absinken. Beim Ausdünnen tritt daher weniger Pflanzensaft aus und der Bambus „verblutet“ nicht. Da der Bambus, anders als beispielsweise Heckenpflanzen, innerhalb weniger Monate auf seine Endhöhe wachsen kann, muss er regelmäßig mit einem Korrekturschnitt und einem Hauptschnitt beschnitten werden. Beim Korrekturschnitt kürzt man zunächst nur einige überschüssige Halme. Beim Hauptschnitt schneidet man die gesamte Pflanze auf einer Höhe ab. Auf diese Weise kann der beschnittene Bambus wieder wuchern und frische Zweige und Blätter ausbilden. Zwischenzeitlich sollte der Bambus auch ausgelichtet werden, um ein Verkahlen zu verhindern. Kranke, trockene oder zu dicht aneinander stehende Bambushalme werden dabei mit einer Rosen- oder Astschere entfernt.

Der Bambus gilt als robuste und zähe Pflanze, der Kälte, Hitze oder trockener Wind wenig anhaben können. Neben dem Pandabären, der den Bambus natürlicherweise in Südostasien als Nahrungsquelle nutzt, gab es bisher kaum Gefahren oder Schädlinge, die dem Bambus gefährlich werden konnten. Durch den Klimawandel werden auch in Mitteleuropa immer mehr Schädlinge heimisch, die vorher unbekannt waren. Einige sind ebenfalls für den Bambus gefährlich. Woll- oder Schmierläuse saugen den Pflanzensaft aus den Blättern und hinterlassen braune, kranke Blätter. Diese können in der Folge von Pilzen befallen werden, die der Pflanze großflächig schaden können. Auch die weiße Fliege gilt als Schädling und kann durch natürliche Insekten wie Marienkäfer und Ameisen vertrieben werden. Gegen Blattläuse können ein selbst angesetzter Sud aus Schachtelhalm oder ökologische Insektizide aus dem Fachhandel helfen.

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