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Ganz schön wild – Wildgehölze im Garten

In immer mehr Gärten sind exotische Pflanzen zu finden und bei vielen gilt: je exotischer und außergewöhnlicher, desto besser! Aber es muss nicht immer exotisch sein. Heimische Wildgehölze können mit den pflegeaufwendigen Exoten locker mithalten.

Viele exotische Kandidaten wie Avocados oder Bananen tragen hierzulange nur selten Früchte und sind sehr pflegeintensiv. Da schmeckt doch ein knackiger Apfel aus dem eigenen Garten viel besser, oder?

In Vergessenheit geraten

Je exotischer die Pflanze, desto größer ist die Freude über den Erfolg, wenn sich aus einem Kern oder Samen eine neue Pflanze gebildet hat. Dass Kiwi, Avocado und Co. hierzulande aber nur unter ganz bestimmten Bedingungen und mit viel Pflege richtig wachsen, wird oft vergessen. Genauso wie die heimischen Wildgehölze. Dabei haben die so wahnsinnig viel zu bieten und auch wenn sie keine Früchte tragen, locken sie Mensch und Tier in den Garten. Was viele Gartenbesitzer auch vergessen: heimische Wildgehölze sind äußerst robust und pflegeleicht. Warum? Na weil sie sich in ihrem natürlichen Lebensraum befinden und sich nicht an neue Temperaturen, Lichtverhältnisse oder Bodenbeschaffenheiten gewöhnen müssen. Praktisch, oder? Wie praktisch wäre es dann, Wildgehölze im eigenen Garten zu halten! Und heimische Wildgehölze sind mehr als nur Apfel und Birne. Gartenbesitzer können aus etwa 90 verschiedenen Arten auswählen und so gibt es für jeden Geschmack das richtige Wildgehölz. Versprochen!

Neue Bewohner durch heimische Wildgehölze

Heimische Wildgehölze sind nicht nur sehr robust und äußerst pflegeleicht, tragen auch noch einen wichtigen Beitrag zum Leben im Garten bei. Heimische Wildgehölze bieten Nahrung und Schutz für die kleinen Bewohner, der Hobby-Gärtner so gerne in seinem Garten beobachtet. Natürlich fliegen Biene und Co. auch die exotischen Gehölze an und finden dort auch Nahrung, aber der seltene Besuch bei den Exoten ist nichts im Vergleich zum regen Tummeln an einem Wildgehölz aus der Heimat. Der Weißdorn ist einer der besten Vogelmagnete: seine Früchte werden von 32 Vogelarten gefressen. Noch beliebter ist nur der Wacholder. Er bietet mehr als 43 Vogelarten Nahrung. Aber nicht nur Vögel, auch Insekten tummeln sich an den heimischen Wildgehölzen. Das beste Beispiel hier: der beliebte aber nicht heimische Sommerflieder. Obwohl er auch Schmetterlingsflieder genannt wird, weil er von Schmetterlingen gerne angeflogen wird: für Raupen bietet er keine Nahrung. Ohne Raupen gibt es aber keine Schmetterlinge und so ist der Sommerflieder für Insekten eher nutzlos. Heimische Wildgehölze hingegen bieten ein nahezu unendliches Nahrungsangebot und erhalten die für den Garten so wichtigen Insekten und Vögel.

Die Stars der Wildgehölze

Obstbäume läuten mit ihren prächtigen Blüten den Frühling ein und so tummeln sich schon früh im Jahr die ersten Bienen und Hummeln an den Blüten von Apfel, Kirsche, Pflaume, Birne und Mirabelle. Kein Wunder, denn die heimischen Wildgehölze liefern jede Menge Nahrung für fleißige Gartenhelfer. Gegen Ende der Blütezeit haben dann nicht nur die Insekten etwas davon, sondern auch der Gartenbesitzer. Nichts geht über frisches und selbst geerntetes Obst aus dem eigenen Garten. Brombeere, Himbeere, Holunder und Johannisbeere eignen sich auch sehr gut als Sichtschutz. Und ganz nebenbei liefern sie natürlich nicht nur wichtige Nahrung für die Vögel, sondern vor allem schmecken sie auch dem Gartenbesitzer richtig gut. Aber heimische Wildgehölze müssen nicht immer nur Blüten und Früchte tragen. Dichte Hecken aus Rotbuche, Konifere oder Liguster bieten den Gartenbewohnern einen natürlichen Schutz vor Fressfeinden. Und so hat der Gartenbesitzer durch heimische Wildgehölze nicht nur weniger Pflegearbeiten zu erledigen, er tut damit auch etwas Gutes und sichert die Artenerhaltung – sowohl im Pflanzen-, als auch im Tierreich.

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